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26. 9. Hans Rosling - Factfulness

Ullstein 2018

 

Der schwedische Arzt Hans Rosling verbrachte als Arzt über dreißig Jahre unter den schwierigsten Bedingungen in Afrika, wo er massiv mit Armut in Berührung kam und begann, sie systematisch zu erforschen. Seit Vermächtnis – Rosling starb im Februar letzten Jahres, ist dieses Buch, in dem er achtzehn Jahre lang positive Entwicklungen der Menschheit in den letzten Jahrzenten eingehend recherchiert und analysiert hat und zu völlig überraschenden Schlüssen gekommen ist. Das Buch beginnt gleich mit einem aufschlussreichen Test (bitte unbedingt machen!), bestehend aus dreizehn Fragen, die weltweit von links unten bis rechts oben bis auf die  letzte Frage praktisch alle falsch beantwortet wurden/werden. Die vor allem im Westen äußerst düstere Weltsicht dürfte also zu einem großen Teil nicht den Tatsachen entsprechen. Haben Sie sich nicht auch gewundert über Auflösung Testergebnisse? Alle Zahlen können übrigens nachgeprüft werden, sie stammen von unvoreingenommenen Organisationen wie der Weltbank, der UNO, der UNESCO, der UNICEF oder der WHO.

Rösling teilt die Welt in vier Einkommensgruppen ein. Auf Stufe eins lebt eine Milliarde Menschen in extremer Armut mit bis zu 2 USD pro Tag. Auf Stufe zwei leben drei Milliarden Menschen mit 2 bis 8 USD pro Tag, auf der Stufe drei zwei Milliarden mit 8 bis 32 USD pro Tag und auf Stufe vier eine Milliarde mit mehr als 32 USD pro Tag. Die meisten Menschen leben also auf Stufe zwei oder drei, wobei sich die extreme Armut in den letzten Jahren um unglaubliche 50% reduziert hat und das mit rasender Geschwindigkeit weiter tut. Das bedeutet zugleich eine massive Abnahme von Kindersterblichkeit und somit auch der Geburtenrate. Spannend sind auch die Vergleiche der letzten zweihundert Jahre, als noch 85 % der Weltbevölkerung in extremer Armut gelebt haben, die Kindersterblichkeit bei 50% und deswegen die durchschnittliche Lebenserwartung bei nur bei 30 Jahren lag. Als Roslings Großmutter 1892 im Heimatland Schweden zur Welt kam, lag dieses nordische Land auf der Entwicklungsstufe des heutigen Lesotho mit der weltweit niedrigsten Lebenserwartung. Die beigefügte Karte gibt einen globalen Überblick über Gesundheit, Einkommen und Lebenserwartung und zeigt u.a. die positiven Entwicklungen in Afrika am Beispiel Namibia oder Botswana auf.

Doch ist Rösling kein naiver Optimist, aber seine erstaunlichen Beobachtungen in diesem Buch, das versucht die Welt und ihre Entwicklungen zu erklären, geben berechtigte Hoffnungen für zukünftige Entwicklungen. Und im Übrigen gibt es 11.000 spielbare Gitarren pro 1 Mio Einwohner, auch das erfährt man diesem Buch eines großen Arztes, der sich übrigens  bei seiner Ausbildung das Schwertschlucken beigebracht hatte.

Wien, 25.9.2018

 

mathias rüegg

 

Ps: Und hier noch mein absoluter Lieblingsfilm zum Thema " Hoffnung im afri-kanischen Kontinent" : Queen of Katwe 

 

 

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