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Blog 21.12.20

Warum ich meine Meinung geändert habe und ab sofort zu hundertzehn Prozent

hinter den Maßnahmen der österr. Bundesregierung stehe!


Drei Ereignisse haben diesen Sinneswandel bei mir ausgelöst.

Erstens habe ich – nach Beschäftigung mit dem neuesten Skandal "Maxim Biller gegen Lisa Eckhart", diese Frau plötzlich in einem ganz anderen Licht gesehen und gebe natürlich all ihren Kritikern recht. Das ist ja gar keine Satire, das meint diese Frau ja auch tatsächlich so. Sie ist menschenverachtend, antisemitisch, rassistisch und sexistisch. Und das ist so tatsächlich nicht tolerierbar! Im Anschluss an diese erhellende Erkenntnis habe ich ihren bis dahin von mir sehr geschätzten Roman Omama entsorgt. Genauer gesagt habe ich ihn verbrannt, damit dieses Machwerk, in dem die gesamte österreichische Landbevölkerung aufs heftigste verunglimpft wird, sich nicht weiter in die Seelen anständiger Leute fressen kann.

Und nach diesem ersten Läuterungsprozess habe ich mich selber gefragt, ob es denn bei mir nicht ähnliche Tendenzen gäbe, und siehe da, ich wurde fündig, und wie!!

In meiner Bibliothek stehen doch tatsächlich vier islamkritische Bücher, eines davon heisst Ist der isalm noch zu retten? von Hamed Abdel-Samad und Mouhanad Khorchide. Die drei anderen sind Alles für Allah von Nina Scholz und Heiko Heinisch, Der Selbstmord Europas von Douglas Murray und Blasphemische Gedanken von Slavoj Zizek. Das deutet auf eine rassistische Gesinnung gegenüber dem äußerst friedlichen Islam hin. Leider habe ich auch für die französische Schülerin Mila (die über 50.000 Morddrohungen erhalten hat)  ein Lied geschrieben. Zum Glück sind die Österreicher so nett, dass die islamischen Mädchen in der Schule wieder das Kopftuch tragen dürfen und sich so wieder ihrer Kultur zugehörig fühlen können.

Ein ebenso rassistisches Buch ist Die lautlose Eroberung – Wie China die westlichen Demokratien unterwandert und neu ordnet  von Clive Hamilton und Mareike Ohlberg, die völlig unangebracht gegen China polemisieren, wo es doch offensichtlich ist, dass China alle notleidenden afrikanischen und westlichen Länder mit seinem Kapital und Know-how uneigennützig und großzügig unterstützt. Aber noch nicht genug, soeben wird ein weiteres Buch ausgemistet, Das Kalte Herz – Kapitalismus: die Geschichte einer andauernden Revolution von Werner Plumpe, der allen Ernstes behauptet, erst dank des Kapitalismus war es im 17. Jh möglich, dass auch Leute aus den untersten Gesellschaftsschichten reich werden konnten und aufstiegen. So ein Blödsinn, und dann schwärzt er dabei noch die katholische Kirche und den Adel an! Aber leider habe ich auch noch ein äußerst sexistisches Buch entdeckt, Warum Frauen eben doch nicht benachteiligt sind – Eine Abrechnung mit dem männerfeindlichen Radikalfeminismus von Matthias Rahrbach. Weiters habe ich festgestellt, dass ich nicht nur Vorbehalte gegenüber der  Cancel Culture, – leider habe ich ein weiteres Lied für den Sexisten Eugen Gomringer komponiert, – sondern auch gegenüber der MeToo-  und Black Lives Matter - Bewegung habe (allerdings nicht deren Inhalten gegenüber!). Dann habe ich auch antisemitische Tendenzen bei mir festgestellt, vor allem im Verhalten meinem (halb)jüdischen Vater gegenüber im Alter zwischen sechzehn und  zwanzig! Das alles, und natürlich allem voran meine zwei (kurzen) Teilnahmen an Covid-Demos sowie meine vier unsäglichen Blogs* ließen in mir die Erkenntnis reifen: JA, ich bin ein Rechtsextremer, ja sogar ein Rechtsradikaler! Diese Feststellung war für mich ein absoluter Tiefschlag und es brauchte sehr sehr viel Buße  und einen moralischen Kraftakt, um mich von all diesen verfehlten Geisteshaltungen und all diesem Geschmiere für immer zu verabschieden. Mental geholfen dabei hat mir Jean-Paul Sartre, der in seinen früheren Büchern antikommunistische Thesen entdeckt und sie daraufhin aus dem Verkehr gezogen hatte. Wie löblich!

Zweitens musste ich mit Entsetzen feststellen, dass mehr als die Hälfte meines doch eher jungen Freundeskreises auf der Intensivstation liegt. Es ist also ganz genau das eingetroffen, was ich in meiner störrischen, postpubertären Widerstandsverblendung nicht wahrhaben wollte, ja wogegen ich sogar noch polemisiert habe.

Drittens ist der Bruder meines Vaters mit 92 Jahren vor kurzem gestorben. Nachdem er drei Jahre lang in einem Heim komplett dement, ohne irgendetwas mitzubekommen, vor sich hin gedämmert hatte, gab es dann die schreckliche Diagnose Covid 19. Also auch hier hatte der em- & sympathische österr. Bundeskanzler Sebastian Kurz recht, der im Frühjahr gemeint hatte, bald werde jeder von uns jemanden kennen, der...

Ich bin jedenfalls so froh, dass er sich rührend um uns kümmert, zusammen mit seinem sich für die Nation aufopferndem Team um Nehammer und die hochqualifizierten Grünen, die hier endlich Verantwortung übernehmen und auch maßgeblich daran beteiligt sind, dass d i e Gruppe, also die Kinder – die für die meisten Infektionen verantwortlich sind – dieses Jahr zuhause bei ihren liebenden und sie schützenden Eltern verbringen durften, statt im brutalen Leben und in der Schule. Auch dafür sollten wir uns dankbar zeigen!

Jedenfalls finde ich es ganz besonders wichtig, dass wir ab nun auch zuhause Masken tragen werden, sobald sich mehrere Personen in unseren Haushalten einfinden. Ich werde deshalb den heiligen Abend ganz gezielt allein verbringen, und aus Solidarität mit Euch allen, eine Maske aufsetzen. Als Zeichen meines Einverständnisses für die Maßnahmen der vorausschauenden Bundesregierung. Ich hoffe, dass diese die Kraft hat, den Lockdown bis zum 1.7.2021 durchzuziehen und dann die Maskenpflicht überhaupt beizubehalten im öffentlichen Raum. Das geht ja in den asiatischen Ländern problemlos, vor allem auch deswegen, weil es dort ein viel größeres Verantwortungsgefühl gegenüber der Gesellschaft gibt  als bei uns, wo überbordender Egoismus vorherrscht.

Ich hoffe auch, dass meine ebenso widerspenstigen Freunde und Bekannten wie ich früher, sich mir anschließen und ebenso einsehen werden, dass alles gut wird, wenn wir uns an das halten, was sich um uns sorgende Menschen in der Politik und im Gesundheitswesen für uns ausdenken. Zu unserem Besten! Schließen wir also alle die Politiker Kurz, Nehammer, Söder und Merkel u.a. gemeinsam in unsere Gebete ein.

Frohe Weihnachten,

mathias rüegg


* Fünf Tage in Stockholm - Covid, Teil 4

Covid, Teil 3

Warum ich mich vor der zweiten Paranoiawelle fürchte! Covid, Teil 2

Blöd gelaufen..Covid, Teil 1


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